Das zukünftige Betreuungskonzept für die Grundschulkinder und die Vergabe der letzten Bauplätze im Baugebiet “Brotäcker 4” waren die Hauptthemen dieser Ratssitzung. Weitere Tagesordnungspunkte waren die Teilnahme am Landeswettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”, der Erlass einer Wahlwerbesatzung, Baumpflegearbeiten und Bauanträge. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefasst.
1. Zukünftiges Betreuungskonzept für die Grundschulkinder.
Hinter dem zukünftigen Betreuungskonzept für die Grundschulkinder “versteckt” sich das größte Projekt der Gemeinde Steinweiler für die kommenden Jahre. Ab dem Jahr 2026 wird der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung schrittweise in Rheinland-Pfalz eingeführt. Bis zum Jahr 2028 muss dann allen Grundschulkindern eine Ganztagsbetreuung angeboten werden. Dies bedeutet für Steinweiler, dass die Betreuung der Grundschulkinder neuorganisiert werden muss. Bisher erfolgt diese Betreuung im Schülerhort (20 Kinder), der an die prot. KiTa angegliedert ist und in der Betreuenden Grundschule (25 Kinder) die in den Räumen der Grundschule untergebracht ist. Sicher ist heute schon, dass der Schülerhort aufgelöst werden muss, da zur Umsetzung des neuen KiTa-Gesetzes der Platz in der prot. KiTa benötigt wird. Diese Umsetzung muss auch bis zum Jahr 2028 erfolgen. In mehreren Sitzungen hatte der Schulträgerausschuss sich mit diesem Thema beschäftigt. Hier war man einstimmig der Meinung, dass man langfristig davon ausgehen muss, dass alle Grundschulkinder eine Ganztagsbetreuung benötigen. D.h. es ist bei einer einzügigen Grundschule mit rund 100 Kindern zu rechnen. Eine Ganztagsschule, wie z.B. in Kandel, wird vom Land nur in zentralen Orten genehmigt und kommt für Steinweiler deshalb nicht in Frage. Der Neubau und Betrieb neuer Schülerhortplätze wird vom Land und vom Kreis nicht gefördert und scheidet damit ebenfalls aus. Übrig bleibt damit “nur noch” die Möglichkeit die Betreuende Grundschule zu vergrößern. Aufbauende auf dieser Vorgabe hatte die Schulleiterin, Frau Boßung, ein pädagogisches Konzept erarbeitet, in dem auch der zukünftige Raumbedarf der Grundschule definiert wurde. Nachdem im Juli 2023 dieses Konzept, mit der Schulaufsicht (ADD), abgestimmt war, konnte das Architekturbüro Krüger (Karlsruhe) mit seinen Planungsarbeiten beginnen. In der Sitzung des Schulträgerausschuss am 21.02.2024 stellte das Büro Krüger vier mögliche Varianten vor wie die Erweiterung umgesetzt werden könnte. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für einen Anbau an das bestehende Schulgebäude in Nord-Süd-Richtung aus. Ortsbürgermeister Michael Detzel (CDU) sagte, dass er nach derzeitigem Stand von Gesamtkosten von rund 3 Millionen Euro ausgehe. Sehr ärgerlich sei auch, so Detzel, dass von den insgesamt 493 m² Neubaufläche das Land nur rund 2/3 fördere und die Flächen für Treppen, Gänge und WC’s nicht gefördert werde. Er gehe davon aus, dass der Löwenanteil der Kosten an der Gemeinde hängen bleibt. Es sei für ihn aber keine Frage, dass das Projekt jetzt vorangetrieben werden muss. Norbert Knauber (CDU) sah auch keine Alternative zum geplanten Vorgehen. Scharf kritisierte er das Verhalten der Landesregierung. Es sei einfach in Mainz Gesetze zu beschließen, wenn man nicht gleichzeitig sagen muss wo das Geld hierfür herkommt. Wie vergleichbare Projekte in Kandel, Freckenfeld und Minfeld zeigten, seien die Landeszuschüsse geradezu lächerlich. Man könne nur auf das Landesverfassungsgericht hoffen, dass es die Landesregierung zu einem kommunalen Finanzausgleich zwinge, der diesen Namen auch verdient hat. “Sonst haben wir Freisbach bald überall.” Stefanie Bohlender (FWS) schloss sich inhaltlich den Ausführungen von Knauber an, sie sagte auch, dass das Vorhaben in vielen Sitzungen sehr gründlich vorbereitet wurde. Für die SPD sprach sich Jürgen Hust auch für die geplante Vorgehensweise aus. Die Planung sei gut. Wie sie aber bezahlt werden soll wisse er auch noch nicht, so Hust. Einstimmig beauftragte der Rat die Verwaltung damit, die weiteren Schritte zur Planung des Erweiterungsbaus einzuleiten.
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